Das 9-Euro-Ticket im Urteil der Bevölkerung

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) berichtet über erste ausführliche Ergebnisse der größten repräsentativen bundesweiten Marktforschung im Aktionszeitraum:

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) koordiniert gemeinsam mit der Deutschen Bahn (DB) im Auftrag von Bund und Ländern Deutschlands umfangreichste Marktforschung zum 9-Euro-Ticket. Seit Anfang Juni befragen die Meinungsforschungsinstitute forsa und rc Research & Consulting im Auftrag von VDV und DB wöchentlich 6000 Personen ab 14 Jahren bevölkerungsrepräsentativ. Im gesamten Aktionszeitraum von Juni bis August werden somit insgesamt 78.000 Bürger zum 9-Euro-Ticket interviewt, dabei werden alle Kundengruppen und auch Nichtkunden befragt. Aus dieser wöchentlichen deutschlandweiten Repräsentativerhebung liegen nun detailliertere Ergebnisse vor.

„Die aktuellen Befragungsergebnisse zeigen, dass die Zufriedenheit derjenigen, die mit dem 9-Euro-Ticket den ÖPNV genutzt haben, insgesamt hoch ist. 89 Prozent dieser Fahrgäste gaben an, dass sie mit ihrer letzten Fahrt in Bussen und Bahnen vollkommen, sehr zufrieden oder zufrieden waren. Das ist eine schöne Bestätigung unserer Kunden für die Leistungen der Branche“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Zusammenfassend lässt sich aus der Marktforschung außerdem festhalten, dass so gut wie alle Bürger in Deutschland das 9-Euro-Ticket kennen (98 Prozent), mehr als drei Viertel (76 Prozent ) halten es für ein insgesamt sehr attraktives Angebot. Die Hauptgründe für den Kauf des Tickets sind der Preis (71 Prozent), der Verzicht auf Autofahrten (40 Prozent), die flexible Nutzung am Wohnort (39 Prozent) sowie die deutschlandweite Gültigkeit (34 Prozent). Die Hauptgründe gegen den Kauf sind (neben dem fehlenden Reiseanlass) umständliche Verbindungen (38 Prozent), die Präferenz fürs Auto (35 Prozent), unattraktive Abfahrtszeiten (27 Prozent) und lange Fahrtdauern (26 Prozent).

Über die Hälfte aller Käufer*innen kaufen das 9-Euro-Ticket digital
Von den 6000 Befragten gaben 33 Prozent an, bereits ein Ticket für Juni gekauft zu haben oder noch kaufen zu wollen, 24 Prozent nutzen ein bestehendes ÖPNV-Abo als 9-Euro-Ticket, 38 Prozent wollen kein Ticket kaufen. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Käufer haben ihr Ticket digital über Websites oder Apps der Verbünde und Verkehrsunternehmen erworben. „Es ist nicht überraschend, dass die digitalen Vertriebskanäle am häufigsten zum Ticketkauf genutzt werden. Es bestätigt zudem unsere Erfahrungen, dass die Apps und Onlineshops der Branche von den Fahrgästen gut angenommen werden. Und zwar egal ob es Stammkunden sind, die sich bereits bei uns auskennen, oder Neukunden. Aber auch die analogen Kanäle wie Kundencenter und Automaten spielen noch eine wichtige Rolle – auch für die Daseinsvorsorge“, so Wortmann abschließend.

In den folgenden Wochen und Monaten wird die durch VDV und DB koordinierte Marktforschung nach und nach detailliertere Ergebnisse liefern, die dann auch auf Bundesländerebene repräsentativ sein werden. Am Ende werden die gesamten Daten den politischen Auftraggebern im Bund und in den Ländern sowie der Wissenschaft zu weiteren Verarbeitung und Auswertung zur Verfügung gestellt.