Wangen - Kißlegg: Züge der RB 53 entfallen ab 9. Januar

Ein Zug der Linie RB 53 mit Ziel Wangen. Foto: Felix Löffelholz

Die Strecke Memmingen - Leutkirch - Kißlegg - Wangen - Lindau ist überlastet. Ab Montag, 9. Januar, entfallen nun einige Züge zwischen Kißlegg und Wangen, um auf der Strecke insgesamt mehr Pünktlichkeit und Verlässlichkeit zu erreichen.

Seit Dezember 2020 fahren die Züge durchs württembergische Allgäu mit elektrischem Antrieb. Als Teil der internationalen Verbindung München - Zürich wurde sie mit Oberleitung ausgestattet. Nicht Teil des Ausbaus waren jedoch der Neubau oder der Wiederaufbau von zusätzlichen Gleisen und Signalen. So ist die Kapazität der Strecke praktisch unverändert geblieben. Gleichzeitig sollten aber auch mehr Fernverkehrs-, Nahverkehrs- und Güterzüge fahren, was in der Theorie zwar darstellbar ist, in der Praxis aber oftmals scheitert. Denn es genügt derzeit die Verspätung eines einzelnen Zuges, um den gesamten Fahrplan auf der eingleisigen Strecke durcheinander zu bringen. Die Auswirkungen sind dann auch auf weiteren Strecken der Region zu spüren, vor allem in Richtung Wolfegg, Bad Waldsee und Aulendorf.

Abhilfe sollen neue Signalanlagen bringen, die es ermöglichen, Züge in kürzeren Zeitabständen hintereinanderher fahren zu lassen. Die Deutsche Bahn als Eigentümerin und Betreiberin der Gleise und Signale hat deren Inbetriebnahme auf Initiative des Landes Baden-Württemberg im Dezember 2025 zugesagt. Bis dahin reagiert das Land, das für die Gestaltung der Nahverkehrsfahrpläne zuständig ist, mit einem so genannten Interimskonzept - einer Zwischenlösung also, die so lange Bestand haben soll, bis die neue Signaltechnik nutzbar ist. 

So entfallen ab Montag, 9. Januar, die meisten Züge der Linie RB 53 zwischen Kißlegg und Wangen. Erhalten bleiben jedoch diese Züge:

  • RB 17845 (von Aulendorf) – Kißlegg ab 6.23 Uhr – Wangen an 6.33 Uhr
  • RB 17850 Wangen ab 6.43 Uhr – Kißlegg an 6.52 Uhr (Weiter nach Leutkirch)
  • RB 17861 (von Aulendorf) – Kißlegg ab 12.32 Uhr – Wangen an 12.42 Uhr
  • RB 17870 Wangen ab 13.16 Uhr – Kißlegg an 13.26 Uhr (weiter nach Aulendorf)

Zwischen Aulendorf und Kißlegg bleibt der Fahrplan unverändert.

Das Land Baden-Württemberg verweist darauf, dass die entfallenden Züge relativ schwach ausgelastet waren - wohl auch weil sie in kurzem zeitlichen Abstand zu den RE und RB der Linie München - Memmingen - Lindau eingesetzt waren. So halten sich die Folgen für Fahrgäste zwar in einem überschaubaren Rahmen. Verkehrsminister Winfried Hermann nannte die gestrichenen Züge aber dennoch ein "großes Ärgernis". Wenn man die Verkehrswende erfolgreich vorantreiben wolle und der Regionalverkehr eine gute Alternative zum Auto sein solle, dürften keine Verbindungen wegfallen. "Wir würden gerne mehr Züge auf der Allgäubahn fahren lassen und die Menschen für die Schiene begeistern. Das muss jetzt noch warten, denn die Infrastruktur zwingt uns dazu, beim momentan Machbaren zu bleiben", so Hermann. "Wir setzen uns dafür ein und appellieren an die Deutsche Bahn, dass die Voraussetzungen für einen planmäßigen Verkehr schnellstmöglich geschaffen werden."