Wieder Züge zwischen Stockach, Meßkirch und Mengen

Foto: (c) EIU Ablachtalbahn

Biberbahn startet im Freizeitverkehr zwischen Bodensee und Donau

Endlich können die Züge auf der Biberbahn starten: Der Unwetterschaden auf der Ablachtalbahnstrecke bei Sauldorf konnte erfolgreich behoben werden, so dass ab dem kommenden Sonntag, den 08. August, die Personenzüge durchgehend zwischen Radolfzell/Stockach und Mengen an den Start gehen können – erstmals seit 1972! Als Biberbahn fahren die Züge an allen Sonn- und Feiertagen.

Frank v. Meißner, Eisenbahnbetriebsleiter und Berater der Stadt Meßkirch freut sich: „In einem gewaltigen Kraftakt haben alle Beteiligten die Arbeiten abgeschlossen, so dass die Streckenfreigabe erteilt werden konnte.“ Der erste Vorsitzende des Förderverein Ablachtalbahn e.V. Severin Rommeler ergänzt: „Von Seiten des Vereins freuen wir uns über die schnelle Reparatur des Bahndammschadens und die durchgehende Aufnahme des Ausflugverkehrs.“

Drei Zugpaare zwischen Bodensee und Donau

Die modernen rot-beigen Züge des SWEG-Verkehrsbetriebs Hohenzollerische Landesbahn fahren drei Mal pro Tag:

  • ab Stockach Richtung Mengen um 09:13 Uhr; 12:13 Uhr und 16:13 Uhr,
  • ab Mengen Richtung Stockach um 10:46 Uhr; 14:46 Uhr und 17:46 Uhr.

Der erste Zug fährt durchgehend von Radolfzell bis nach Mengen, der letzte durchgehend von Mengen nach Radolfzell. Tagsüber bestehen gute Umsteigemöglichkeiten in Stockach an den Bodensee und in Mengen nach Ulm und Tübingen.

Fahrpläne und Ausflugstipps sind an den Bahnhöfen ausgehängt und auf der Homepage einsehbar unter www.biberbahn.de.

 

Attraktive Ausflugsstrecke mit viel Geschichte

Unter dem Motto „Mit dem Biber durch drei Ländle“ fahren die Ausflugszüge auf der landschaftlich reizvollen Ablachtalbahn.

Die Geschichte der Bahntrasse liest sich wie ein Querschnitt der deutschen Geschichte. So mussten zum Bau der Strecke zwischen Ulm und dem Bodensee nicht weniger als drei Länder durchquert werden: Württemberg und Baden, sowie im mittleren Abschnitt auch Hohenzollern. Heute noch sind die Spuren der drei „Ländle“ überall gegenwärtig.

Der Biber ist Namenpatron und ständiger Begleiter der Bahn. Feuchtgebiete, wie die Sauldorfer oder Krauchenwieser Baggerseen, bieten einen idealen Lebensraum für die geschützten Tiere. Bei der Fahrt durch das Tal der Ablach zeigen sich überall im Fluss die Bauten der fleißigen Nagetiere.

Die Gemeinden entlang der Strecke laden zu kulturellen und kulinarischen Erlebnissen ein. Neben den Museen in Meßkirch und Stockach verspricht die Klosterbaustelle Campus Galli eine Zeitreise ins Mittelalter. In vorchristliche Zeit führt ein Besuch des Keltenmuseums Heuneburg. Geheimtipp ist das Naturschutzgebiet Sauldorfer Seenplatte, ein Paradies für Zugvögel und gefährdete Vogelarten.

Die Fahrradmitnahme ist in den Zügen kostenlos, Wege entlang der Strecke laden zum Entdecken der Landschaft ein. Wanderungen und Führungen, auch auf den Spuren der Biber, runden das Angebot ab. Gemütliche Gasthöfe laden zum Verweilen ein. An vielen Stellen erhalten Bahnreisende gegen Vorlage eines tagesaktuellen gültigen Bahntickets Vergünstigungen.

 

In Meßkirch bestehen Busanschlüsse nicht nur zum Campus Galli, sondern auch nach Pfullendorf zur dortigen Räuberbahn, ebenfalls einer für Ausflugszüge reaktivierten Nebenbahn.